Mein Bulli – mon bulli…       ma voiture…

Mein Bulli – mon bulli… ma voiture…

2020-09-25 Aus Von Scheitzi

(ich wollte mal mit meinen neuen „Franzkenntnissen“ etwas angeben…)

Einige von euch, die diesen Blog hier lesen, fragen immer wieder nach, wie den mein Bulli so aussieht. Innen drin, also die inneren Werte quasi.

Deshalb hier mal eine kleine Bildergeschichte, wie armselig euer Stefan hier haust.

Die Kutsche
… ist ein VW Bus aus dem Jahr 2008. Sportliche 130 Pferdestärken pushen den Blechhaufen zu schnellen Fahrten, wo mich der Bulli dann auch leer säuft. Deshalb fahre ich sparsam und schaffe auf Strecke 7,8Liter auf 100km, obwohl das ganze Dach voll gepackt ist.
Da bin ich froh drüber und stolz auf mich, weil ich auch nicht schneller als 110 fahre (auch wenn 160 gingen…)
Da dieses Fahrzeug einmal für den Transport gehandicapter Mitmenschen eingesetzt wurde, blieben nach dem Umbau durch mich und die Werkstatt einige Kabel über und einige Fragen bzgl. der Elektrik offen. Aber das ist eine ganz eigene Geschichte (die man unten nachlesen kann, wenn man will…).

Ausstattung
– der Wagen hat jetzt eine Anhängerkupplung.
– er verfügt über einen drehbaren Fahrer und Beifahrersitz, wobei unter dem Beifahrersitz ein kleiner Safe eingebaut ist

– einen ordentliche, über 250 langen Dachgepäckträger mit Sprossen habe ich mir auch gegönnt. Darauf ruht das Surf Equipment und der Ersatzreifen, der unter dem Auto keinen Platz gefunden hat.
Ein Tisch aus Edelstahl ist integriert und eine Teleskopleiter ist ebenfalls griffsicher vorhanden.

Der Ausbau
Ich habe mich für einen Liege-Stauraum-Ausbau entschieden. Das Bett mit knappe 150cm Breite und 2oocm Länge läßt mich mit einem Froli Lattenrost und einer 8cm dicken harten Matratze prima pennen.
Das ganze Bett ruht auf 4 Einbaumöbeln:

1. Küchenschrank mit Spüle und Herd und Stauraum für Abwasser, Frischwasser und Geschirr für max 2 Personen. Maße 50cm breit, 53cm hoch und 70cm lang


2. Kühlschrankbox für einen 40 Liter dometic Kompressorkühlschrank, plus Stauraum für 5x 1,5Liter Wasserflaschen. Maße: 60cm breit, 53cm hoch, 70cm lang

3. Zwischenraum für 2 Klappstühle, 2x Scheide-/Ablagebrett und für meine Kaffeekiste


Küche und Kühlbox sind über Vollauszüge komplett ausziehbar.

Am Heck da gehts dann weiter…

Wie man oben sieht: 2 fette Kisten, oder besser Schränke oder noch besser Auszüge, eine 70cm breit und 125cm lang und die obligatorischen 53cm hoch und die andere hat die gleichen Maße, außer dass diese nur 50cm breit ist.

Die Schränke sind so ausgelegt, dass sie genau sogenannte Euroboxen aufnehmen, die 40×30 cm sind. Da hab ich dann ganz ordentlich meine Klamotten eingeräumt.
In den 50er Schrank passen 8 solcher Kisten.

das war Maßarbeit…

Der 70er Schrank (und das wird die Acki freuen), passen neben 6 Eurokisten auch ein Golfbag.

und das Bag ist auch dabei…

Die Schränke sind auf Schwerlast-Vollauszügen über die gesamte Länge ausziehbar, was vor allen Dingen das Suchen sehr viel einfacher macht.


Für viele ein delikates Thema: Stuhlgang, oder wie ein wirklicher Fachmann und Experte auf diesem Gebiet sagen würde: Kacken.
Ein Thema was nur im Kopf existiert, denn es gibt in Europa so viele Toiletten, dass man da eigentlich mit zugeschissen wird werden kann (ein Wortspiel, bitte verzeiht…). Und doch sollte der Van-Camper über eine eigene Toilette verfügen. Denn man weiß ja nie…
Wie ihr bemerkt: es geht um die innere Beruhigung und nicht um das „Stille Örtchen“ selber. Für mich war es auch wichtig, die Beruhigung, drum hatte ich mich für eine Trenntoilette ohne das Blaue PortaPotti-Gift entschieden.
Und die Lösung einiger echter Outdoorfreaks, die auf solche technischen Errungenschaften bewusst verzichten, sich dann mit mit einem militärisch anmutenden Klapp-Spaten bewaffnen, den Waldboden auffräsen um ihre Notdurft dort zu befriedigen, anschließend den kontaminierten Tatort mit dem 4-lagigen extra weich Papier makieren, ist auch nur suboptimal: in der Schweiz ist nach der WoMo Invasion 2020 der Naturboden der Wälder derart gespickt mit weißen Papierhäubchen, das einige Kantone schon über WoMo-Verbote nachdenken. Lieber kein Tourismus, statt Kack-Touristen. Kein Witz.

Fußschemel, Hocker zum Kochen oder Klo…das Leben des Campers…
so sieht’s ohne Holzdeckel aus

Und wenn die Kiste nicht vorne steht, dann passt sie hinten genau neben das Golfbag.

Elektrik – ein gaaaanz besonderes Thema
Als ich los wollte, da waren beide Batterien leer. Hab ich mich schlau gefragt: mein Auto hat kein Trennrelais (auch ein französisch klingendes Wort). Deshalb frist mein Kühlschrank erst den Strom der Versorgerbatterie (V-Bat) und dann den von der Starterbatterie (S-Bat). Drum hab ich mir ein Ladegerät noch flott geholt, um damit die V-Bat zu laden. Klappte klasse, die V-Bat ist voll, die S-Bat aber trotzdem leer. Ok mit meinem Bruder in letzter Not noch ein Trennrelais aufgetrieben und eingebaut. Jetzt lädt das ganze Theater nicht mehr die V-Bat, aber dafür ist und bleibt die S-Bat voll. Gut so. Nun lade ich mit dem Ladegerät immer abwechselnd beides und hab so die Angelegenheit aus dem Kopf. Leider hab ich es nicht mehr geschafft, mir ein Solar-Panel zu besorgen. Das hätte alle meine V-Bat Probleme gelöst.

Weiß auch nicht, warum ich Euch dieses Detail erzähle. Interessiert wahrscheinlich genauso wenig, wie mein kleiner Gasmelder, der mich vor bösen Purschen schützen soll, die K.O.-Gas ins Auto spritzen, weil nämlich der Warner ordentlich krach macht…