Surfen – Peniche – hier wird es klappen…(3/6)

Surfen – Peniche – hier wird es klappen…(3/6)

2020-11-28 Aus Von Scheitzi

Einer der wichtigen Surf-Spots(3/6)

Ich erwähnte es bereits: Peniche war das Ziel. Einer der wichtigsten Orte in Portugal, wenn es um’s Surfen geht.
Bei „bestem“ Flucht-Wetter bin ich dann dort eingelaufen. Die Antwort: weil ich es kann und weil es nicht immer so bleiben wird. Ach ja die Frage: warum tue ich mir das eigentlich an?

Wie man sieht ganz so sonnig war mein Begrüßungswetter nicht. Wir waren alleine, meine Teilpersönlichkeiten und ich. Und auf dem Platz gab es ein weiteres Mobil, was zwar Licht aber sonst kein Lebenszeichen von sich gab. War aber auch egal.
Und meine Teilpersönlichkeiten hatten eine geile Idee: du hast es dir verdient, flüsterten sie mir ins Ohr. Und wie von selbst hatte ich meine Bestellung aufgegeben:…

Peniche, das hatte ich schon auf der Hinfahrt registriert, hat nicht nur einen Surfstrand. Es hat viele Abschnitte und der wichtigste stellt sich auch prompt als Ortsteil da: Baleal.

Baleal besteht quasi aus Surfen und Surfern. Alles dreht sich um diesen Sport, Kulturgut, Philosophie, Lebensgefühl oder Style.

Am Ende eines Tages…


Ich eroberte dann diese Region nicht mit meinem Campervan sondern mit meinem Frosch-Fahrrad. Das war eine gute Idee, weil man (Achtung Wortspiel!) ‚langsam‘ mehr mit bekommt.
Auf jeden Fall gab es auch hier die Paläste von Quicksilver, Rip Curl, 58-Surf und anderen Business Größen. Immer das gleiche Konzept und ich glaub, die haben nur einen Bauplan vom Architekten gekauft. Die sehen alle gleich aus… die Schuppen.

Dann fand ich diesen Strand. Nur so „Übende“ waren da. Die Bucht schön geschützt und die Wellen liefen da einfach rein. Und sie waren dabei nicht einmal klein.
Hier kam auch mein heimlicher Patriotismus voll auf seine Kosten: „Deutscher“ kann kein Strand für Surfer nicht sein: Welle an Welle, ordentlich sortiert. Langer Abstand. Also besser ging das nicht – für mich und andere „Anfangende“…

‚Jetzt finde ich Baleal gut‘ beschloss ich und freute mich, morgen endlich meine Übung in den Wellen mit dem roten Bomber fort zu setzen. Ich hatte ein Glücksgefühl im Bauch.

Bis zum nächsten Tag. Zuerst wurde ich durch Bombeneinschläge geweckt. Irgendwelche fetten Wellen schlugen auf die Steilwand 30m von meinem Standort ein.


Das schien alles auch nicht ganz ohne zu sein, wenn man sich dieser Steilküste nähert. Aber ich hatte ja Sicherheits-FlipFlops, die mir seit Santiago so etwas wie „heilig“ waren, und ich machte mich auf in die Klippen. Die Schilder wollten viele Stimmen in mir einfach nicht deuten. In mir wollte der Abenteurer zum Zuge kommen.

So parkte ich vor meinen nächsten Surfversuchen einfach an der Straße und schaute mir das Spektakel an.



So. Das reicht. Jetzt will gesurft werden. Mich machte in meiner Ahnungslosigkeit auch nix stutzig. Der Wind nicht, die „Wecker-Wellen“ nicht, die deutlich massiver waren, als am Abend zuvor. Ich fuhr nach Baleal.
Tja, was soll ich sagen: da waren keine Surfer. Da waren nur Wellen und was für Dinger. Ich konnte mich als gebeugter, gebeutelter angehender Surfer auf meinen abstürzenden Mundwinkeln abstützen, so schnell und stabil folgten sie der Schwerkraft.
Poseidon, die alte Socke, hatte sich das mit „Deutscher Welle“ anders überlegt und ich sortierte mein Gesicht.
Aber nicht nur wegen der kleinen Enttäuschung, nicht aufs Wasser zu können, sondern auch, weil es wirklich ein Naturschauspiel war. Hammer. Mundwinkel oben.

Ich machte mich dann auf, die am weitesten vorgelagerten Klippen zu besuchen und Fotos zu machen. Über mein begnadetes Schuhwerk sag ich jetzt mal nix…



Die Wellenlage hielt jetzt konstant vor. Etwas reduziert wohl, aber die einschlägigen Surfschulen machten keinen Unterricht, auch wohl in den nächsten 2 Tagen nicht, meinte meine favorisierte Schule.

Ein Zeichen für mich. Ich sollte weiter.
Aber nicht ohne noch etwas Flair von Peniche einzufangen. Sagte ich schon, dass auch hier Corona Stille herrschte. Alles echt reduziert. Aber das kenne ich ja schon.

Mein nächstes Ziel: Ericeira!