
Surfen – die Suche nach „Coaching“ führt über Nazaré.(2/6)
Das Ziel: Peniche. Der Abstecher: Nazaré (3/6)
Figuera war eine gute Erfahrung. Das bezieht sich auf die Menschen, die man kennen lernt und auch auf das Surfen. Aber ich hab ja immer noch meinen Plan im Kopf: Surfen…
Mit diesen Gedanken steuerte ich den Bulli Richtung Peniche, einem DER Surf-Orte der Welt. Aber vorher, liegt ja auf dem Weg, Nazaré.

Nazaré… jedem Surfer vergrößert diese Name die Augen und das Herz. Sofort gehen die Gedanken weg von den 2 Meter Wellen, die man schon selber surfen kann. Hier geht es um mehr, viel mehr. Nazaré steht für die Monsterwellen und ist mehr als Hawaii oder Irland. Nazaré steht für Weltrekord an Wellenhöhe (wenn ALLES passt, werden die Wellen hier 30m sogar bis 35m hoch), es geht um das Unmögliche, Unfassbare.
„ALLES“ bedeutet: Wind aus der richtigen Richtung in der richtigen Stärke. Swell durch z.B. Hurricanes auf der anderen Seite des Atlantiks auf der richtigen Höhe erzeugt. Gezeiten mit Mond und Sonnenposition müssen ebenfalls passen. Wenn das ALLES stimmt, dann „rutschen“ da Zig Tonnen Wasser in einen schmales Unterwassertal, ca 5000 Meter tief (wenn ich es richtig behalten habe), vor Nazaré und rollen mit der gleichen Geschwindigkeit wie der andere Swell auf die Ufer zu. Und dann: Bums – STOPP!!! Unterwasservalley zu Ende und die gigantischen Wassermassen drängen unaufhaltsam an die Oberfläche und erzeugen diese Giganten von Wellen, die von nichts Irdischem aufzuhalten sind.
Und da kommen die Surfer in Spiel. Sie setzen sich, wie kleine Fliegen auf die die Haut von Elefanten, auf die Wasseroberfläche oben an den Lippen der Welle und rutschen mit affenartiger Geschwindigkeit ins Wellental. Die Welle versucht „zu zu beißen“ und bricht mit ohrenbetäubendem Lärm. Derartige Wellen kann man natürlich nicht anpaddeln und deshalb lassen sich die Surfer von den weltbesten Jetskifahrern in die Wellen ziehen und auch aus den Wellen retten. Und deshalb MÜSSEN es die weltbesten Jetskifahrer sein! Diese entschwinden flott über die Lippe, bevor die Welle beißen kann. Da kann ich noch so viel beschreiben, ihr müsst das selber sehen…https://www.youtube.com/watch?v=4mT0DzAY7dQ
Das Netz ist voll davon. Total irre.
Und dann gibt es das „Fort“: Forte de São Miguel Arcanjo
Das ist das Ziel der Big Wave Pilger Touris. Jetzt im November sassen sie zu Tausenden rund um dieses Fort auf der Klippe und verfolgten die Surfversuche der Wahnsinnigen in den Monstern.
Und Party oben am Spot. Alles auch eng. Die Polizei löste dann das Spektakel nach 2 Stunden auf. Richtig und schade. Das habe ich von Frithjov, zu dem ich noch Kontakt hielt und der auch dort vor Ort war, als es die Monster gab…
Ich war traurig, weil ich auch gerne Surf-Spektakel-Touri wäre. Wann kann man das schon mal sehe? Aber mit Corona – da habe ich für mich eine gute Abwesenheitserklärung gehabt…
Mein Besuch in Nazaré allerdings war seeehr viel gemütlicher. Ich wunderte mich jetzt nicht wirklich über die vielen coolen Surftouristen die dieser schöne Stadt den Wellenbrettstempel massiv aufgedrückt haben. Sensationlust auf fette Wellen konnte ich auch in mir spüren…
Aber die Nazaré-Portugiesen, die ihre Stadt den Touris überließen, taten mir doch schon etwas leid. Denn die Stadt ist wirklich wunderschön…
Ein paar Strand und Urban Eindrücke…

die andere Seite… … die Seite, wo… …die Monsterwellen den Strand fluten… jetzt aber „Baby-Waves“ waren.
In dem Fort gab es dann auch ein Museum. Das fand ich schon echt beeindruckend, wenn man seine Phantasie bei den Geschichten, die dort angedeutet waren, freien Lauf ließ.
Alle die hier die Big Waves gesurft sind und die einen Contest gewonnen haben, sind hier verewigt. Board, Name, Bild und Story. Bemerkenswerte Frauen. Bemerkenswerte Männer… Surfer, Safety JetSki Fahrer, Body Boarder. Ich spüre da immer so etwas wie Respekt und Anerkennung für Wahnsinn…
der Weg zur Hall of Fame Das Board rechts mit dem Nazaré Wahrzeichen… Hinter jedem Board ein Schicksal und eine Geschichte… Auch die Bodyboarder findet man hier. Es geht eben nicht nur um das „wie“, sondern um das „das“. Das Museum – es hat eine eigene Ästhetik. Große und kleine Bretter… es gibt nicht wirklich Regeln…
Wenn man vom letzten Parkplatz zum Fort und damit zum eigentlich Spot geht, muss man sich auf ca. 1km Wanderschaft einstellen, was aber mit meinen „HighEnd Hiking FlipFlops“ kein Problem darstellt.
HighEndHikingFlipFlop
Ein paar Impressionen von unterwegs…
Letzter Park- und Stellplatz vor Amerika leerer Verkaufsstand… warum auch immer so…: ein Wahrzeichen Ein Barde vertont den Weg… Irgendwo muss ja die Werbung hin geklebt werden… Des Fischers Karre. Zu viele Hinweise verschleiern die Richtung… Steine im „Forte“ ich mag diese Kunst.
Tschüß Nazaré!
toller Bericht – tolle Bilder – tolle Location
toll, dass du immer noch unterwegs bist trotz dieser komischen Pandemie
ich lese jeden deiner Posts gerne
liebe Grüße von Johnny