Goodtimes in Gelfa / Ancora

Goodtimes in Gelfa / Ancora

2020-10-24 Aus Von Scheitzi

Mein erstes Surfcamp im Leben…1/3

Ich hatte ja keine Ahnung was mich erwartete, in so einem Surfcamp. Was für Leute da wohl sind? Wie alt? Mir war schon irgendwie klar, dass ich der Methusalem sein würde. Aber was schert’s?

Schon der Empfang war organisiert. Ich wurde von einer netten jungen Frau empfangen und sie zeigte mir dann auch alles wichtige, was ich schnell wieder vergaß – war so viel.
Das Camp bestand aus 3 Häusern, deren Grundstücke alle nebeneinander lagen.

man sieht 2 Häuser und das 3te wäre links hinten von mir…


Überall verteilt Sitzsäcke, Tischchen, Bänke, Nischen. Alles mit Sonne und auch ohne. Alles weitläufig. Und immer Blick aufs Wasser. Und oft Sonne, aber auch Wolken. Es gab ein Yogahaus, da war mein Zimmer. Eine Abendessen Haus, da wurde dann auch schon mal ein Filmchen gezeigt und ein Frühstückshaus, ihr ahnt es schon, da gab es Frühstück.
Mein Zimmer hatte Meerblick. und ist, der Sache geschuldet, ein bißchen Perlen vor die Säue. Ich bin die Sau, das Zimmer die Perle. Aber man ist halt so selten da drin, es gibt immer irgendetwas zu tun, daher ist man eigentlich nur zum Pennen in seinem Zimmer.

So empfing mich mein Zimmer…
mein Meerblick…

Spannend fand ich auch die Surfboard Garage. da standen allerlei Geräte drin, bis auf 2-3 ALLE für mich nicht geeignet. Ich bin zu schwer für kleinere Boards. Ich brauche viel Brett. Die Regel lautet: viel Stefan = viel Brettvolumen. Und so traf ich auf das letzte seiner Art: ein Monster von Surfbrett: 120 Liter Volumen. Die kleinen Flitzer, auf denen die schlanken, braunen, drahtigen Jungs mit Blondlocke immer so cool surfen, mal zum Vergleich: 25-40 Liter. Die können da lässig mit joggen…und einen auf Cool machen, während ich mein Psyche und meinen Körper mit der Position eines Schwerlastmulis stärkte.

Auch hatte es, ich meine meinen gelben Bomber, schon einige Jahre auf dem Buckel und alle Verwandte dieser Spezies sind schon an „Bruch“ verendet und auf den Müll gewandert. Aber meins hielt durch. Etwas abgeranzt, Macken eines Leihboardlebens sichtbar, war es im Lauf der Zeit asymetrisch geworden, was meinem geschulten Auge nicht entging.
Also wenn man alles zusammen nimmt: passt genau zu mir. Bis auf eine Tatsache: ich bin im Laufe meines Lebens immer steifer geworden, (was mir in meiner ersten Yogastunde, sehr klar wurde) während ein Surfbrett immer weicher wird. Egal was und wie: es war meins für die Zeit des Übens. Punkt. Und ehrlich: ich merke eh keinen Unterschied ob schief, Macke oder sonst was. Es war genau das richtige Board für mich…


Corona hat auch lustige Seiten…

Corona-Regeln gab es auch. Gott sei Dank. Denn das führte jeden Morgen zu einer lustigen Szene beim Frühstück: um in den Frühstücksraum zu kommen, da wo das Buffett aufgebaut wurde, musste man sich die Hände eingelen und Maske tragen. Camp-Gesetz. Da war aber an der Tür keine Klinke, sondern so ein ungriffiger Drehknopf. und jeden Morgen kam der Campleiter Malte, nahm erst Gel und versuchte dann vergeblich den Knopf zu drehen. Aquaplaning am Türgriff, oder Gelplaning. Man muss jetzt keine Raketenwissenschaftler sein, um seine Taktik zu ändern: erst öffnen, Fuß dazwischen, dann Gel fassen und es läuft… Malte dreht heute noch durch…

Mal was zum Team

vielleicht sind es die Surfer mit einer besonderen Mentalität oder es haben sich für den Job in dem Camp die richtigen Gleichgesinnten versammelt, oder die Godtimesbosse haben einfach ein gutes Händchen: das Team fand ich großartig. Malte, den Namen hatte ich ja schon genannt, als Chef war immer irgendwie sichtbar und greifbar, wenn man ein Problemchen gehabt hätte. Aber nie überpräsent. Alle anderen Namen lasse ich mal weg. Der Koch, ein richtig netter Typ, der irgendwie anders ist als Durchschnitt, kocht auch so: sau geil und lecker und anders. Egal was, es war immer sau lecker. Und immer wurde alles eingesetzt was da war, also auch die Reste von der Vormahlzeit. Kompliment an dieser Stelle. Aber er war nicht allein. Da gab es eine ganze Küchencrew mit 3 weiteren Personen. Menschen die alle irgendwie auf dem Weg waren/sind. Und einfach sehr sympathisch. Dann die Coaches. Hilfsbereit. Klar. Anwesend. So freundlich und verbindlich. Und die Theorie nicht überladen, sondern sogar ich konnte sie verstehen.
Ein echt tolles Team. Mein Kompliment.

Zusammengefasst:
Goodtimes nimmt seinen Namen ernst: eine wirklich gute Zeit: Gegend, Unterkunft, Strand, Surfen, Essen, Programm. Viel mehr geht nicht.