Sauerland auf Französisch
Ankunft: 19.09.2020
nach Petten wollte ich erst noch nach Zandfort. Und Renesse. Aber beide Orte waren zu nah und in Holland und zu teuer auf dem Campingplatz. Belgien und Corona ist dann auch so eine Sache gewesen. Also bin ich durchgestartet nach Frankreich. Richtung Bretagne.
Die Flucht aus Holland über Belgien gelang gut. Flott war eine Bleibe für die Nacht ausgemacht: auf Höhe von Calais ein Stellplatz im Hinterland. Ihr wisst nicht, wo ein Navi einen alles herführt, immer dem Auftrag folgend: einen schnellen kurzen Weg zu finden…
Ich kam an. Schon geübt darin, ohne zu verstehen was da wohl so auf französisch steht, zu handeln, konnte ich einen kompetenten Mann herbei locken, der mir Geld abnahm und Zahlen gab, damit die Zauberschranke sich steil nach oben bewegte – und das schon fast in einem fremdenfeindlichen Tempo. Aber alles irgendwie auch sehr nett.
Der Platz
…ein Plätzchen vor, was auch im Sauerland hätte sein können. Jägerzaun, jeder seinen Dauerstellplatz umfriedet und alles so idyllisch. Bemalte Milchkannen. einen Gartenzwerg. Fast nur Franzosen. Einen Holländer und ich als Deutscher.
Sanitär war gut. Endlich mal Schüsseln mit Kacklöchern…und ich musste gar nicht.
Das beste: für meinen Bauch gab es abends eine Pizza. Die war nicht groß, aber wirklich extrem lecker. Und der Wein war auch nicht viel, aber extrem wirksam: 2 Gläschen und ich hacke… da bekommt man was fürs Geld.
Der Platz hatte was. Ich fühlte mich sehr geborgen. Irgendwie taten die fehlenden Franz-Kenntnisse das Ihrige dazu: ich fühlte mich wie in einem Cocoon. Weil ich hier nix Blicke, war ich irgendwie wie der andere. Isoliert und doch gut aufgehoben. Muss man jetzt nicht verstehen…

Ach ja: als ich morgens aufwachte, lagen überall Blätter herum. Das war jetzt nicht Herbst, oder???

Und dann gehts weiter nach Mount St. Michel.